Was Kunst mit Bedürfnissen und Feng Shui zu tun hat?

Was Kunst mit Bedürfnissen und Feng Shui zu tun hat?

Wenn man sich mit dem Begriff der Kunst auseinandersetzen möchte, muss man sich zunächst der wohl schwierigsten aller Fragen stellen: Was ist Kunst überhaupt? Eine mögliche Definition von Kunst lautet: „Kunst ist die schöpferische Tätigkeit der Natur im Menschen. Sie entspringt einem Grundtrieb des Menschen und ist seit Urzeiten eines seiner wichtigsten Ausdrucksmittel.“ Im weitesten Sinne ist Kunst wohl alles, was vom Menschen geschaffen wurde und keinem bestimmten praktischen Zweck dient. * Und da sind wir auch schon bei einer für mich wesentlichen Aussage: Kunst muss keinem bestimmten praktischen Zweck dienen, die darf einfach nur erfreuen, Spaß machen oder schön sein. Kunst bietet also eine wundervolle Möglichkeit, sich einerseits mit schönen Dingen, Bildern, Skulpturen oder natürlich auch mit Musik zu beschäftigen; andererseits kann Kunst aber auch als Wertanlage gesehen werden. Kunst beinhaltet auch, dass wir selber schöpferisch tätig sein können; beide Aspekte haben im Feng Shui aber einen unterschiedlichen Platz. Aber zunächst noch einmal zu den Bedürfnissen.

Fest steht also, dass es offenbar in der Natur des Menschen liegt, künstlerisch schöpferisch tätig zu sein, es also gewissermaßen ein Bedürfnis ist. Allerdings muss man aber auch Zeit, Muße und eventuell das nötige „Kleingeld“ haben, um sich mit Kunst beschäftigen oder selber künstlerisch tätig sein zu können. Und hier wären wir bei den Bedürfnissen gelandet, die mich zur sogenannten „Maslowschen Bedürfnispyramide“ ** führt: Diese ist ein grundlegendes psychologisches Modell, das die Motive und Handlungen aller Menschen zu erklären versucht. Sie besagt, dass gewisse Grundbedürfnisse befriedigt sein müssen, bevor man sich mit „höherliegenden Bedürfnissen“ auseinandersetzen kann oder auch will. In der Hierarchie gewissermaßen ganz oben in der Maslowschen Bedürfnispyramide rangiert das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung, also Entfaltung der Persönlichkeit und das Umsetzen von eigenen Ideen. Voraussetzung dafür, dass wir auch die oberste Ebene der Selbstverwirklichung leben können, bildet bis zu einem gewissen Grad die Erfüllung der zugrundliegenden Bedürfnisse, wie da etwa sind: Physiologische Bedürfnisse (Nahrung, Schlaf etc.), Sicherheitsbedürfnisse (Wohnen, Arbeiten, Geborgenheit etc.), Soziale Bedürfnisse (Liebe, Familie, Freundschaften etc.). Wenn man also in einem arbeitsreichen Leben jeden Tag damit beschäftigt ist, die Erfüllung notwendiger Grundbedürfnisse zu ermöglichen, ist die Beschäftigung mit Kunst ebenso Luxus wie für die meisten von uns der Erwerb von so manchem Kunstobjekt an sich.

Dieser Gedanke führt mich wieder zurück zum Feng Shui. Im Feng Shui haben wir alle Bedürfnisse des Menschen visualisiert und zusätzlich ordnete man sie den Himmelsrichtungen zu. Die Zuordnung ist deshalb möglich, weil uns der Kreislauf der Natur schon vorgibt, was wann wichtig ist bzw. welcher Grundenergie entspricht. Der Bereich, der im Feng Shui quasi für Kunstwerke optimal geeignet ist, ist der Westen. Warum? Im Westen ist die Ernte zuhause und in der Folge das Genießen dessen, was wir uns erarbeitet haben. Ein Kunstwerk in diesem Bereich zeigt uns im übertragenen Sinn die Leichtigkeit und Eleganz im Leben. Und: Natürlich lenkt ein Kunstwerk – egal ob eine Skulptur oder ein Gemälde – wie kaum etwas anderes in einem Raum die Aufmerksamkeit; und das ist es ja, was wir im Feng Shui hauptsächlich machen!  Nicht immer muss das, was uns Freude bereitet, dabei unbedingt sinnvoll sein und es kann für jeden auch etwas anderes bedeuten: Während du vielleicht liebend gerne nach der Arbeit ein schönes Musikstück hörst und dabei genießen und abschalten kannst, kann jemand anderes sich beim Anblick eines schönen Gemäldes oder Bildes optimal entspannen. Die Qualität des nachfolgenden Nordwestens spielt hier auch schon mit hinein, denn durch das Planen und Berechnen unseres Vermögens können wir uns auch eine Wertanlage leisten, wie z.B. den Erwerb eines Kunstwerkes.

Manche von uns sind aber auch in der glücklichen Lage, selber künstlerisch tätig zu werden – z.B. indem sie selber malen oder musizieren; das selber künstlerisch tätig werden, und damit die eigene Kreativität kann ich fördern, indem ich mein Augenmerk auf die gezielte Gestaltung des Bereichs im Südwesten lege. Wenn man den Kunstbegriff viel weiter fassen möchte – und hier kommt die Ästhetik und Kreativität im Alltag mit ins Spiel – so umgibt sie uns ja im Kleinsten. Wenn du dir z.B. bewusst machst, wie viele Möglichkeiten es gibt, einen Blumenstrauß zu arrangieren, den Garten zu gestalten oder nur einen Tisch für einen festlichen Anlass zu dekorieren, so ist es schon erstaunlich. Gerade dieser Aspekt aber ist es, der vielen Schwierigkeiten bereitet: Welche Farbe passt am besten in mein Wohnzimmer, soll ich wirklich ein Bild von einem Wald aufhängen, oder ist mir ein Schwimmteich im Garten wichtiger als ein Grillplatz. Oft ist es auch so, dass man sich an Dinge gewöhnt hat und quasi nicht mehr bewusst wahrnimmt – ein Blick von jemand Außenstehenden kann dir da manches Mal die Augen öffnen. Wenn es um die eigene Garderobe geht, weißt du selber oft am besten, was dir steht und was nicht. Das merkt man schon häufig am intuitiven Griff in den Kleiderschrank mit der Wahl des Outfits, in dem man sich wohlfühlt. Die Wahl der Kleider bestimmt aber maßgeblich, wie wir von außen wahrgenommen werden, und manches Mal bedienen wir uns dabei der Hilfe einer Stilberaterin.

Bei der Gestaltung der eigenen vier Wände bzw. besonders auch des Gartens ist die Wahl der Mittel aber noch viel stärker wirksam, ganz nach dem Sprichwort: Zuerst prägst du den Raum, dann prägt der Raum dich. Deshalb spreche ich in diesem Zusammenhang auch gerne von der sogenannten „3. Haut“, wenn ich von den eigenen vier Wänden spreche. Unsere Wohnung und unser Garten sind ein Spiegelbild unserer Selbst. Deshalb wünsche ich Dir: May love fill your home!

balkenhol-mozartkugel-117276_1920(1)

Ein Teil des Kunstwerkes „Sphaera“, das aus zwei Teilen besteht – dieser Teil wird im Volksmund auch „Balkenhol-Mozartkugel“ genannt. Die Kugel besteht aus glasfaserverstärktem Kunststoff und wiegt 3.5 Tonnen. Das Gegenstück bildet eine Frau mit rotem Kleid, die in einer Felsnische im Toscaninihof steht. vgl: https://de.wikipedia.org/wiki/Sphaera_(Salzburg) vom 26.9.2018

*Vgl. dazu: www.humanistische-aktion.de/kunst.htm 3.10.2018

** Maslowsche Bedürfnispyramide: www.gkmotivates.com/maslowsche-beduerfnispyramide

Newsletter bestellen

Sie haben den Newsletter abonniert !